Montag, 9. Mai 2016

Herren an der Hand genommen

Die Stoffauswahl bei Maßschneider übertrifft das Angebot selbst gut sortierter Konfektionsanbieter bei weitem, wie das Fotos des Berliner Ateliers Purwin & Radczun illustriert.


Ein guter Maßschneider antizipiert den Wunsch eines Kunden bereits in dem Moment, da der Kunde den Laden betritt. So formuliert es der Hamburger Maßschneider und Herrenausstatter Tom Reimer. Was sehr zugespitzt klingt, trifft zu. Denn viele Herren scheuen den Gang zum Maßschneider weil sie sich nicht entscheiden können. Die immer wieder als Vorteil des Maßschneiders gepriesene, große Stoffauswahl schreckt ab. Deshalb muss der Maßschneider dem Kunden die Auswahl entweder komplett abnehmen oder sie auf zwei bis drei Alternativen reduzieren. Auch bei Purwin & Radczun in Berlin wird der Kunde an die Hand genommen. Der britische Zuschneider des Hauses rät Kunden, die sich zu eher unpassenden Stoffen hingezogen fühlen, höflich aber bestimmt ab. Auch Tom Reimer lehnt Wünsche, die ihm gegen das Stilgefühl gehen, ab. Höflich aber bestimmt. 

2 Kommentare:

Anonymous Eterna meinte...

Ein Maßhemd vom Schneider ist selbstverständlich eine feine Sache. Kürzlich bin ich auf einen Maßhemdkonfigurator im Internet aufmerksam geworden ( https://www.eterna.de/AlvineConfigurator ). Was halten Sie von derartigen Angeboten? Kann das eine echte Alternative zum Schneider sein? Beste Grüße

25. Juli 2016 um 07:04  
Blogger Unknown meinte...

Es gibt heute kaum noch echte Hemdenschneider, also Anbieter, die zuerst ein Probierhemd zuschneiden und daran den Schnitt überprüfen. Das meiste, was was als "Maßhemd" verkauft wird, ist Maßkonfektion. Ich habe gerade vor kurzem erlebt, wie z. B. bei Gino Venturini in Wien gearbeitet wird, damit sind Systeme aus dem Internet nicht vergleichen. Dennoch haben Angebote, bei denen man selbst Maß nimmt, ihre Berechtigung.

26. Juli 2016 um 00:41  

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